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Gedanken zum Thema „Spiegeln und Resonanz“ und ein kleines Beispiel aus meinem Leben

Wer sich mit Therapien und Selbsthilfe beschäftigt, kommt unweigerlich mit dem Begriff des Spiegelns in Berührung. Was spiegelt uns ein anderer Mensch? Ein Therapeut oder Coach lernt, seinem Klienten ein Verhalten zu spiegeln usw. Diese Spiegelung mag Selbsterkenntnis auslösen – oder auch nicht. Beim Freemotion®-Coaching sprechen wir von „Resonanz“. Das bringt ziemlich schnell an den oder die entscheidenden Punkte in unserem Entwicklungs-und Loslösungsprozess.
Resonanz ist tatsächlich der ideale Einstieg in ein Freemotion®-Coaching.
Ich möchte aufzeigen warum:

Spiegeln versus Resonanz

Die Frage nach dem was uns ein anderer Mensch spiegelt führt häufig in eine gedankliche und emotionale Sackgasse. Wenn wir erforschen, was ein anderer uns spiegelt, befinden wir uns nämlich häufig im Anderen. Dort kann aber keine Veränderung stattfinden! Eine Veränderung kann nur in uns selbst stattfinden.
Deshalb macht es für mich aus therapeutischer Sicht und im Hinblick auf das „Loslassen“ nur Sinn, die Resonanz, die ein anderer Mensch oder eine Situation in uns auslöst zu erforschen. Die Frage welche Eigenschaft des Anderen in uns eine bestimmte Resonanz auslöst ist entscheidend. Was an einer Situation berührt uns, stresst uns? Welche Gefühle und Gedanken tauchen auf, wenn wir in Resonanz mit etwas Bestimmtem sind?

Damit sind wir automatisch bei uns selbst (bzw. im professionellen Kontext beim Klienten), genau an dem Punkt, an dem wir wirklich etwas tun bzw. ändern können. Auf dem Weg der Resonanz können wir immer weiter forschen: warum gehen wir beispielsweise ausgerechnet mit diesem Thema in Resonanz? Was hat das mit uns, unserer Vergangenheit zu tun?

Wenn ich, Ulrike, früher beispielsweise in der Stadt mitbekommen habe wie zwei Personen sich stritten ging sehr häufig ein Teil von mir in Resonanz, wollte sich einmischen, klären und den Streit  beenden usw. Natürlich tat ich es nicht, aber es beschäftigte mich immer eine ganze Weile, ich war aufgewühlt und konnte so schnell keinen Abstand gewinnen. Mein Mann hingegen ging einfach unbehelligt weiter.
Er sagte: es geht mich nichts an!

Ja, da bin ich ganz bei ihm – es geht mich nichts an. Dennoch bin ich damals in Resonanz mit solchen Situation gegangen – und hier könnte – wenn wir wollten, eine Freemotion-Reise beginnen.
In Resonanz mit dem, was in uns ist können wir uns selbst erforschen, welche Gefühle und
Gedanken diese Situation in uns auslösen und diese neutralisieren. Wir können eine Ursprungssituation finden und sie ebenfalls neutralsieren. So lösen wir einen Resonanzboden auf, auf dem unser Nervensystem vorher in Schwingung geraten – und uns aufregen, verunsichern, traurig, gestresst oder hilflos fühlen lassen konnte. Nach der Auflösung können wir bei allen zukünftigen ähnlichen Ereignissen neutral bleiben. In meinem Fall kann ich heute eine solche Situation wahrnehmen, feststellen, dass ich nicht helfen kann und einfach unbehelligt weitergehen.

Resonanz in der Partnerschaft

Auch in Partnerschaften ist das mit dem „es geht mich nichts an“ so ein Thema. Ich möchte eine kleine Episode erzählen um zu zeigen, wie sehr Freemotion® nicht nur meine Arbeit, sondern auch mein persönliches Beziehungsleben verbessert hat.

Mein Partner hatte Stress mit seinem Sohn – er hatte etwas nicht bezahlt, was er eigentlich zu einem bestimmten Termin hätte zahlen sollen. Ich bin sofort in Resonanz gegangen, habe mich aufgeregt und war empört. Habe den Impuls gehabt, meinem Partner klarzumachen, wie er sich seinem Sohn gegenüber verhalten und ihm mal „den Marsch blasen solle“. Gottseidank habe ich nichts dergleichen getan sondern mich mit all meiner Aufregung in mein Kämmerlein zurückgezogen und mir selbst ein Freemotion®-Coaching gegeben.

Ich fragte mich: „was ist es genau, das mich so stört? Was fühle ich, wenn ich denke dass mein Partner seinem Sohn die Meinung sagen solle? Was fühle ich wenn ich daran denke, dass der Sohn seinen Teil der Abmachung nicht erfüllt?“

Ich erforschte alle Gefühle und Gedanken, neutralisierte und stieß auf eine Ursprungssituation.
Faszinierend, was sich zeigte: Ich hatte Angst dass mein Partner von seinem Sohn betrogen würde
und dass letzendlich ich darunter leiden müsste. Sehr verrückt! Aber genau das war es, was in der
Tiefe meiner eigenen Geschichte zu Tage trat (mein Resonanzboden). Mein Vater hat meine Mutter
ständig um Geld gebracht, sie nach Strich und Faden betrogen und wir Kinder hatten das Nachsehen. Hatten oftmals kaum was zu essen, es gab nur Geld für das Allernötigste, obwohl meine Mutter immer Vollzeit gearbeitet hat und gut verdient hat! Meine Mutter war „das liebe Schaf“ – konnte sich nicht wehren und durchsetzen. Hat ihm immer wieder seine fadenscheinigen Lügen und Versprechungen geglaubt! Puh! Mein inneres Kind tobte und war verzeifelt: es glaubte und hoffte immer noch, dass die Mutti dem Vati endlich mal den Marsch bläst! Und dann wäre alles gut!

Ich schaute mir die Ängste der kleinen Ulrike an, ihre Wünsche und die Glaubenssätze, die sich in dieser Zeit gebildet haben. Ich löste alles auf, bis meine kleine Uli endlich befreit war und sich von der schlimmen damaligen Situation lösen konnte. Sie war nun endlich bei mir, bei der Erwachsenen, die überlebt hat und sich weiterentwickelt hat. Sie durfte sich nun entspannen und musste nicht ständig versuchen, die Eltern zu kontrollieren.

Zum Schluss ging ich nochmal gedanklich in die Situation mit meinem Partner und seinem Sohn: Ja, es geht mich nichts an. Beide sind erwachsen. Sie haben ein anderes Leben, eine andere Vergangenheit miteinander, einen anderen Umgang und werden das auf ihre Weise klären. Ich konnte mich abwenden, mein Ding machen, mein Leben leben. Und vor allem: es interessiert mich nicht mehr – keine Resonanz! Ohne diese Freemotion®-Sitzung hätte ich mich tagelang damit beschäftigt, sicher eine Diskussion vom Zaun gebrochen und mit meinem Partner gestritten.

Ach wie befreiend das ist – er weiß von alledem nichts, es ist quasi nie passiert, es steht nicht zwischen uns. Ich habe es für mich gelöst und wir können einfach weiter unbeschwert zusammensein.

Denn es war IN MIR! Es hatte mit ihm nichts zu tun.

Bilder: Canva
Text Copyright: Ulrike Trump

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